Ferienvermietung in Ungarn - lohnt das Investment?


Immer wieder stellen deutsche Auswanderer die Frage: „Soll ich in Ungarn ein oder mehrere Apartments kaufen und diese an Feriengäste vermieten?“ Auf den ersten Blick klingt das nach einer attraktiven Einnahmequelle – schließlich boomt der Tourismus in einigen Regionen, und Plattformen wie Airbnb oder Booking.com machen die Vermarktung scheinbar einfach.

Doch aus meiner Sicht – und ich spreche aus 30 Jahren Erfahrung als Hotelmanager in ganz Europa – lohnt sich dieses Investment in den allermeisten Fällen nicht. Und das aus guten Gründen:


1. Kurze Saison = begrenzte Einnahmen

Ungarn hat zwar wunderschöne Regionen wie den Balaton, das Donauknie oder die Weinbaugebiete, aber die touristische Hauptsaison ist kurz. Meist beschränkt sich die starke Nachfrage auf wenige Sommermonate. In der Nebensaison bleibt die Auslastung vieler Ferienwohnungen sehr gering, und die kalkulierten Einnahmen schrumpfen drastisch.


2. Hoher Verwaltungs- und Regulierungsaufwand

Wer Ferienwohnungen in Ungarn vermietet, muss mit einer Vielzahl an gesetzlichen Auflagen, Genehmigungen und Kontrollen rechnen. Die Verwaltung ist aufwendig: Meldesysteme, Steuerpflichten, Registrierung von Gästen – alles streng geregelt. Für Investoren ohne Sprachkenntnisse wird das schnell zur Herausforderung und kann erhebliche Kosten verursachen.


3. Hohe Plattform-Provisionen

Viele Vermieter setzen auf Plattformen wie Airbnb oder Booking.com. Doch deren Provisionen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen – inzwischen liegen sie bei rund 20 %. Das schmälert die ohnehin begrenzte Rendite und macht die Kalkulation noch schwieriger.


4. Moralische Komponente – Konkurrenz zu Einheimischen

Für mich persönlich das wichtigste Argument: Wer als Investor auf Ferienvermietung setzt, tritt in direkte Konkurrenz zu ungarischen Familien, die auf dieses Einkommen angewiesen sind, weil sie keine anderen Erwerbsquellen haben. Das sorgt nicht nur für böses Blut, sondern wirft auch ethische Fragen auf.


Mein Fazit

Natürlich gibt es Ausnahmen: Gut eingeführte Objekte in absoluter Toplage können interessant sein – allerdings sind diese selten und entsprechend teuer. Für die meisten Auswanderer oder Investoren lohnt sich die Ferienvermietung in Ungarn jedoch nicht. Stattdessen empfehle ich, sich auf andere Immobilienmodelle zu konzentrieren – etwa den Kauf eines Eigenheims oder die langfristige Vermietung.

Investieren Sie lieber in Lebensqualität als in ein riskantes Ferienvermietungsmodell.


Alternative:

Wenn Sie investieren möchten, dann machen Sie das in Wohnungen und Apartments zur Langzeitmiete:

  • Hier gibt es einen sehr großen Bedarf / Warteliste
     
  • Bonitätsgeprüfte Rentnerpaare aus Deutschland / Österreich warten auf Ihre Wohnung
     
  • Langfristige Belegung über Jahre ohne ständigen Wechsel
     
  • Keine vergleichbaren gesetzlichen Auflagen außer natürlich dem Baurecht und dem ungarischem Mietrecht
     
  • Keine Provisionen oder sonstigen Abgaben wie Kurtaxe oder ähnliches. Umsätze müssen lediglich mit 15% versteuert werden